NICARAGUA, UNICA…ORIGINAL!

Nicaragua, unica…original! ist der offizielle Tourismusslogan des Landes: Nicaragua ist einzigartig und originell

Warum Nicaragua? Diese Frage wurde mir vor meiner Reise bestimmt 100 Mal gestellt. Ich konnte sie nie wirklich beantworten und erzählte daher immer von einer Reportage über den geplanten Nicaraguakanal, die ich ein Jahr zuvor gesehen hatte. Tatsächlich war die auch der Auslöser dafür, dass ich mich näher mit Nicaragua befasst habe. Rückblickend kann ich sagen, dass mich neben der Vielfalt von Land und Leuten vor allem die Tatsache angezogen hat, dass kaum einer etwas über das Land wusste – der Reiz des Unbekannten.

In Nicaragua angekommen stellte sich ziemlich schnell heraus, dass das Land an einigen Orten doch touristischer ist als ich erwartet habe, was aber nicht heißt, das es dort Hotelbunker gibt, im Gegenteil. Es gibt auch viele Orte, zu denen der Tourismus noch nicht so durchgedrungen ist.

Managua

Die Hauptstadt des Landes (seit 1853) wurde 1972 von einem Erdbeben nahezu komplett zerstört und hat daher keinen Stadtkern mehr. Das und die aus dem Wiederaufbau resultierenden relativ gesichtslosen  Gebäude machen die Stadt nicht sonderlich attraktiv. Deshalb dient sie hauptsächlich als Sprungbrett für die anderen tollen Gegenden des Landes.

Anreise

Flugzeug: Das Taxi vom Flughafen zum Hostel/Hotel sollte nicht mehr als 20US$ kosten. Und damit ist das ganze Taxi gemeint. Ihr könnt auch nur für euren Platz zahlen aber dann müsst ihr evtl warten bis das Taxi voll ist.

Bus: Die überall im Land verkehrenden gelben Chicken Busses fahren von fast allen umliegenden Städten in regelmäßigen Abständen für wenig Geld nach Managua. Das Busfahren in Nicaragua lohnt sich sehr: die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und es weht einem immer der Fahrtwind um die Nase, wodurch die Hitze echt erträglich ist.

Unterkunft

Pachamama Managua (Hostel and Hotel): Eine Oase mitten in der Großstadt. Im schönen Innenhof befindet sich eine Bar und ein Pool. Große Palmen und Bäume sorgen für eine noch schönere Atmosphäre. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt, die Zimmer sind sauber und das Personal ist sehr freundlich und spricht teilweise auch Englisch. Das Dreibettzimmer hat uns ca. 55US$ gekostet, sehr leckeres Frühstück und eine Klimaanlage inklusive. Auch wenn das recht teuer war, hat sichs dennoch gelohnt nach einem langen Flug ein gutes Zimmer zu haben.

Leon

León, mit dem vollständigen Namen Santiago de los Caballeros de León, ist die Provinzhauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes. Die Stadt liegt recht nah am Pazifik, hat etwa 158000 Einwohner und ist bekannt für die Herstellung des berühmten Rums Flor de Cana – den solltet ihr dort und sowieso überall im Land unbedingt trinken! In Gegenden wo sich viele Backpacker tummeln wird oft Nica Libre serviert – Kuba Libre mit Rum aus Nicaragua statt aus Kuba.

Anreise

Von Managua aus gibt es mehrere Möglichkeiten um nach Leon zu kommen. Neben dem aufregenden Chicken Bus, den ich eher für kürzere Strecken empfehlen würde, gibt es noch die Micro Busses. Diese Minibusse fahren vom UCA (gesprochen: ooca) und bringen euch für 61C$ in etwa 2 Stunden nach Leon. Das Taxi zum Busterminal UCA sollte nicht mehr als 2$ kosten. Ich empfehle Taxis in Managua immer im Hostel zu buchen oder die registrierten Taxis zu nehmen, die daran zu erkennen sind, dass die Fahrer rote Vesten tragen.

Unterkunft

In Leon gibt es zahlreiche Hostels, viele davon sind in der 2da Avenid Nor Este, der absoluten Backpackerstraße, und drumherum gelegen. Preislich und von der Qualität der Zimmer geben sie sich wohl nicht viel, es kommt also ganz drauf an was man will. Das wohl populärste Hostel ist das Big Foot Hostel. Ein Bett im Dorm gibts hier bereits ab 5$, Privatzimmer sollten unbedingt vorher reserviert werden, es gibt nämlich nicht viele davon. Es ist sicher nicht das beste Hostel in dem ich jemals war, aber für Nicaragua durchaus recht gut. Achtung: Es ist ein Partyhostel. Wer lieber seine Ruhe hat sollte sich eine etwas abseits der Backpackermeile gelegenes Hostel suchen.

Sehenswürdigkeiten

Basilika de la Asuncion (auch Catedral de León genannt): Die größte Kathedrale Zentralamerikas befindet sich direkt am Parque Central in León. Nicht nur von innen ist die Kathedrale wunderschön, auch ein Ausflug aufs Dach lohnt sich. Der Ausblick über die Stadt und ihre Umgebung ist großartig – auch die umliegenden Vulkane sieht man bei gutem Wetter.

Museo de Arte Fundación Ortiz-Gurdián: Laut verschiedener Quellen ist dieses Museum wohl das eindrucksvollste für zeitgenössische Kunst in Zentralamerika. Neben Werken von Picasso, Chagall, etc. findet man hier aber auch uralte Religiöse Gemälde. Für alle, die Freude an Kunst haben, ist dieses Museum ein absolutes Muss. Auf beiden Seiten der Straße befinden sich Teile des Museums. Achtet darauf, dass ihr nichts verpasst. Eintritt: 3,50$

Essen und Trinken

El Sesteo: Laut dem Lonely planet wohl eins der besten, wenn nicht das beste, Restaurant in Leon. Die Kellner waren super, das Essen typisch mexikanisch. Es war gut aber hatte auch seinen Preis. Hauptgerichte gibts ab 250C$.

Streetfood: Natürlich wie immer mein Favorit. Um die Katedrale herrscht wildes Treiben, hier gibt es vor allem gegen Nachmittag einige Streetfoodstände. Aber auch in sehr vielen Seitenstraßen gibt es Stände, an denen man zum Beispiel in Bananenblätter eingewickelten Reis mit Bohnen und/oder Fleisch zu “Spottpreisen” bekommt.

Must do

Volcano Boarding: Seit 2014 organisiert das Bigfoot Hostel Touren zum Volcano Boarding auf dem etwa eine Stunde entfernt gelegenen Cerro Negro, was übersetzt so viel heißt wie schwarzer Berg/Hügel – ein wirklich treffender Name, denn der inmitten einer Zone vulkanischer Aktivität gelegene Vulkan sticht im Gegensatz zu seinen Brüdern mit seiner tiefschwarzen Farbe heraus. Los geht’s um 9 Uhr morgens mit einem großen orangefarbenen 4×4 Truck. Bereits das Aufsteigen ist eine Herausforderung. Nach einstündiger Fahrt zahlt man am Eingang zum Nationalpark 5 US$ Eintritt und erholt sich erst mal von der holprigen Fahrt. Der Aufstieg auf den Vulkan dauert etwa eine Stunde und ist absolut schweißtreibend, der Ausblick dafür atemberaubend schön. Wer sein Board nicht selbst tragen will kann es einem der netten einheimischen Begleiter anvertrauen – Kostenpunkt: 150 C$. Oben angekommen gibt es einiges zu sehen, der Vulkan hat verschiedene Krater, aus denen es teilweise ziemlich raucht und dampft und der Boden ist super heiß – so mancher Schuh ist dabei dahin geschmolzen.

Aber jetzt zum eigentlichen Spaß: Das Volcano Boarding ist super aufregend, auch wenn das Vergnügen nur recht kurz ist. Hört bei der Einführung in das Board gut zu, denn davon hängt ab ob ihr euch drauf halten könnt oder nicht. Außerdem empfehle ich euch ein Tuch mit zu nehmen, das ihr euch um Mund und Nase binden könnt, damit es euch nicht so geht wie mir: Vulkanasche in Mund und Nase sind nicht sehr angenehm. Und dann geht’s los: am Ende wird eure Geschwindigkeit gemessen, also lasst’s laufen. Die ersten und die letzen Plätze werden jeweils mit T-Shirts prämiert.

Nach dem volcano Boarding folgt ein Ausflug zum Strand nach Las Peñitas – hier gibts im zum Bigfoot Hostel gehörigen Beach House Musik und Cocktails und einen wundervollen Sonnenuntergang. Der ganze Spaß kostet euch inkl. Volcano Boarding und Strandspaß 30$, ein T-Shirt gibt’s kostenlos dazu, wie so oft in Nicaragua.

Las Peñitas

Das verschlafene Fischerdorf Las Peñitas liegt direkt an einem langgezogenen, dunklen Sandstrand. Für alle, die ein wenig “off the beaten Track” sein wollen gibt es hier tolle Möglichkeiten zu entspannen.

Anreise

Shuttles: Von León aus gibt es Shuttles, auch viele Hostels bieten Shuttledienste an. Die beste, zeit- und geldsparendste Möglichkeit ist aber, direkt nach dem Volcano Boarding das Gepäck mit auf den Truck zum Strand zu nehmen und einfach dort zu bleiben – so did I. Aber wie immer ist natürlich auch der Chickenbus ne gute Möglichkeit:

Bus: Von Leon aus fahren Chicken Busses, einfach im Hostel nachfragen wo und wann sie losfahren.

Unterkunft

Der Einfachheit halber wählte ich das Bigfoot Beach House. In der Nebensaison kostete ein Doppelzimmer hier nur 15$. Die Zimmer sind aber auch sehr einfach, Bäder befinden sich im Gang und es gibt ausschließlich Zimmer mit Fan. Zimmer mit höherem Standard sucht man in Las Peñitas allerdings wohl vergeblich. Wer auf Luxus aus ist sollte sich ja aber sowieso von Nicaragua fern halten.

Die direkte Strandlage und der damit verbundene Blick auf Strand, Wellen, Sonnenuntergänge und das leckere Essen aus der zum Hostel gehörigen Küche entschädigen aber das einfachste Zimmer. Achja: einen Pool gibt’s auch.

Achtung: am Strand wüten vor allem abends und nachts fiese Sandflies – Cocosöl, Moskitospray oder fernhalten vom Strand hilft.

Must do

Für Surfer ist Las Peñitas ein Paradies. Ein Board kostet 10$ pro Tag. Private Surfstunden gibt’s ab 30$ für 2 Stunden. Außerdem kann man am Strand von Las Peñitas super relaxen und die tollen Sonnenuntergänge am Abend genießen. Nicaragua hat definitiv die schönsten Sonnenuntergänge, die ich je gesehen hab. Ein Strandspaziergang mit anschließendem Fisch essen ist auch ein absolutes Must do.

Poneloya/Isla los Brasiles

Anreise

Von Las Peñitas könnt ihr entweder mit dem Taxi direkt vom Hotel oder mit dem Chickenbus fahren (Achtung, hier kanns sein dass ihr an der Kreuzung, wo es rechts nach León und links nach Poneloya geht, umsteigen müsst.) Wir sind von Las Peñitas aus gelaufen. Das geht gut und ein bisschen Bewegung tut bei dem deftigen Essen hier ganz gut.

Von León aus fahren ,wie auch nach Las Peñitas, Busse.

Um auf die Isla los Brasiles zu kommen geht ihr einfach zu Chepes Bar, von dort fährt regelmäßig ein kleines Boot zur Insel (Preis: 30C$)

Unterkunft

Surfing Turtle Lodge: Auf der Isla los Brasiles gibt es nur eine Unterkunft und das ist die Surfing Turtle Lodge – ein kleines Paradies im Paradies. Der langgezogene dunkle Sandstrand ist nur eines der highlights. Die Wellen sind optimal zum Surfen und abends werden in der Zeit von November bis April kleine Babyschildkröten ins Meer entlassen. Schildkröteneier sind in Nicaragua eine Delikatesse, weshalb jeden Abend Einheimische den Strand nach Eiern absuchen  um sie an die Restaurants zu verkaufen. Die Surfing Turtle Lodge kauft Ihnen die Eier für einen etwas höheren Preis ab um sie in ihrer “Turtle hatchery” sicher von der Sonne ausbrüten zu lassen. Finanziert wird das ganze über Spenden. Ein Dutzend Eier kostet etwa 3US$.

Die Atmosphäre in der Lodge ist zumindest tagsüber super entspannt und es gibt großartiges Essen mit Eiern, Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. Einen Aufenthalt kann ich nur wärmstens empfehlen. Etwas störend sind die vielen Moskitos während der Regenzeit und am Übergang zur Trockenzeit und haufenweise Sandfliegen aber da hilft es nur viel Moskitospray zur Hand zu haben. Während unserem Aufenthalt hier gab es auch leichte allergische Reaktionen, also immer ran ans Gift, auch wenn ihr das sonst nur ungern macht.

Da es hier keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, bleibt nur das zur Lodge gehörige Restaurant, das sehr gutes Essen anbietet, da braucht man keinen Supermarkt in der Nähe zu haben. Die Qualität entschädigt hier auch die etwas höheren Preise.

Die Übernachtung im Dorm gibts ab 8US$, eine kleine Bambushütte, in der größere Menschen sich evtl. etwas wie im Miniaturwunderland fühlen, für 1-2 Personen ab 20US$ und eine größere Hütte für 4 Personen für 40US$ pro Nacht. Überall am Strand gibt es Hängematten, die zum chillen einladen. Hin und wieder finden abends typische Backpacker Partys statt. Wer diesen entgehen will kann einfach auf der Homepage schauen welche Events in den nächsten Tagen anstehen, dauerbetrunkenen Partybackpackern kann man hier allerdings auch nur schwer entkommen.

Must do

Surfen: Die Surfing Turtle Lodge verleiht Surfbretter für 10$ pro Tag. Ihr könnt direkt vom Hostel aus ins Meer springen. Das ist wirklich toll!

Schönstes Erlebnis

Das schönste Erlebnis war hier definitiv die kleinen Babyschildkröten dabei zu beobachten wie sie sich ihren Weg ins Meer suchen. Wow!

San Juan del Sur

Das absolute Surfer-Party-Paradies im Süden Nicaraguas – wer feiern, surfen, feiern, surfen und dazwischen vielleicht mal schlafen will ist hier absolut richtig. Das kleine Dörfchen mit seinen knapp 8000 Einwohnern liegt eingekuschelt zwischen Hügeln direkt am Meer. Der Strand ist nicht der schönste, dafür gibt es drum herum viele, viele schöne Strände.

Anreise

Natürlich gibt es auch hier wieder unzählige Möglichkeiten für die Anreise. Je nachdem wo man sich gerade befindet würde ich verschiedene Transportmittel empfehlen (bei Fragen schreibt mir ne Nachricht). Da Poneloya doch sehr weit weg ist von San Juan del Sur und die Reise mit den Öffentlichen sehr lange dauern würde, wir aber entschieden, dass San Juan aus verschiedenen Gründen die nächste Station sein sollte, wählten wir den bequemsten Weg:

Private shuttle: Für 30$ p.P. holte uns Ingrid von TripNic mit ihrem Fahrer bei Chepes bar in Poneloya ab und brachte uns nach León. Dort stiegen wir in einen klimatisierten Minivan und ab ging’s über Granada nach San Juan del Sur. Fahrtzeit ca. 6 Std.

Unterkunft

Surfing Donkey: Für etwa 22$ pro Nacht gibts ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und Ventilator. Die Zimmer sind sauber, allerdings sehr spartanisch eingerichtet. Und es ist recht weit ab vom Schuss, daher würde ich das Hostel nur empfehlen wenn alles andere voll ist. Hier noch ein paar bessere Empfehlungen:

Casa Oro: Dieses wunderschöne eco Hostel liegt etwas zentraler und hat super Rezensionen. Ich habe eine Gruppe Holländer getroffen, die total begeistert waren. Die Preise für die Zimmer sind etwas höher als im Surfing Donkey, dafür ist der Standard auch ein anderer.

Naked Tiger: Das Naked Tiger Hostel liegt zwar sehr weit abseits von allem auf einem Hügel und ist nur über einen unasphaltierten Feldweg zu erreichen, dafür ist der Blick auf den Strand und die umliegenden Hügel unbezahlbar. Hier gibt’s die besten Sonnenuntergänge. Der Pool mit dazugehörigen Liegen lädt zum entspannen ein. Aber Achtung: Das Hostel ist die dritte Station des jede Woche stattfindenden Sunday Funday. Hier steppt dann von ca 17 Uhr bis 20 Uhr der Bär.

Sehenswürdigkeiten

Jesus auf dem Hügel: Hoch auf einem Hügel direkt nebelndem Strand steht eine Jesus Statue, die ein wenig an Rio erinnert. Von hier aus kann man die wundervollen Sonnenuntergänge Nicaraguas besonders gut genießen. Um vom Dorfzentrum hin zu gelangen lauft ihr am besten die Straße am Strand entlang bis ihr zum Fluß kommt. Den überquert ihr mit einem Boot für ein paar Cent. Fragt dann am besten nach dem Weg. Nach einer kurzen ebenen Strecke folgt der schweißtreibende Aufstieg. Oben angekommen seht ihr aber, dass es sich wirklich lohnt.

Deutsche Bäckerei: Mitten in San Juan del Sur gibt es eine deutsche Bäckerei, die Brot und Brezeln verkauft. Perfekt gegen das Heimweh.

Essen und Trinken

Am Strand gibt es zahlreiche Restaurants mit sehr viel Seafood und mexikanischen, italienischen und amerikanischen Gerichten.  Die Preise sind auf Touristenniveau, das Essen jedoch wirklich lecker.

Weiter weg vom Strand werden die Preise weitaus passender für Nicaragua. Die vielen Snackbars bieten sehr viele leckere einheimische Gerichte. Am günstigsten isst man natürlich dort wo die Vernunft uns eher nicht hinführen würde. So just be brave.

Es gibt einen Markt, den kann man quasi nicht übersehen. Frisches Gemüse und auch Fleisch haben hier sehr gute Qualität.

Must do

Surfen: Für Anfänger gibt es zahlreiche Anbieter von Surfunterricht. Für 25-30$ gibt’s 2 Std. Privatunterricht, das Board könnt ihr dann den restlichen Tag über nutzen. Inklusive ist außerdem der Shuttle zum Strand und zurück. Der kostet regulär zwischen 5$ und 7$. Ein Board zu leihen kostet außerdem 10$ pro Tag – wie überall im Land.

Sunday Funday: Für alle partyhungrigen Backpacker findet jeden Montag ein pool crawl statt. Für 30$ bekommt man ein T-Shirt, Shuttle zu den verschiedenen Locations (pre-party @ Pachamama, Anamar Hotel, Naked Tiger Hostel und am Ende noch eine Bar am Strand) und am Eingang kostenlose shots, die allerdings aus einer großen Flasche direkt in den Mund gegossen werden – das ist nicht unbedingt für jeden was. Versucht das erste Shuttle vom Anamar Hotel  zum Naked Tiger Hostel zu nehmen, sonst verpasst ihr den großartigen Sonnenuntergang.

Schönstes Erlebnis

Eines Abends beschlossen wir mal wieder selbst zu kochen. Steak mit Zwiebeln und Bratkartoffeln sollte es sein. Also zogen wir los um einzukaufen. Der nette, ältere Herr auf dem Markt zerteilte sein Fleisch so liebevoll, dass es gleich viel besser schmeckte. Und das obwohl hier in Nicaragua das Wort Kühlkette wohl eher nicht verwendet wird – aber wir leben noch.

Ometepe

Die aus den zwei Vulkanen Conceptión und Maderas entstandene Insel im Nicaraguasee ist ein beliebtes Reiseziel von Backpackern und lohnt sich auf jeden Fall. 2 volle Tage sind ein absolutes Muss, lieber mehr, denn es gibt viel zu entdecken. Der Nicaraguasee ist der größte Süßwassersee im Land und ist in etwa 15 mal größer als der Bodensee – mal eben durchschwimmen ist also nicht 🙂

Anreise

Egal von wo man kommt, man fährt erst mal mit dem Chickenbus nach Rivas – von San Juan del Sur aus zahlt man etwa 60C$ und fährt etwa 1,5 Stunden. Rivas hat den anstrengendsten Busbahnhof in ganz Nicaragua: Taxifahrer kämpfen um Fahrgäste, jeder will einem Ratschläge geben und die Suche nach dem Bus nach San Jorge, von wo die Fähre nach Ometepe ablegt, scheint nahezu unmöglich zu sein. Dieser fährt wohl etwas entfernt vom Getümmel ab – wir haben ihn nicht gefunden und stattdessen ein Taxi für 100C$ für zwei Personen genommen.  Die Fahrt dauert etwa 10min.

In San Jorge liegt der Hafen, an der die Fähre nach Ometepe in regelmäßigen Abständen ablegt. Die Fahrt dauert etwa 1Std., ich empfehle oben auf dem Deck Platz zu nehmen, dort wird man nicht so leicht seekrank, denn die Wellen können recht hoch werden. Ein Tipp: Bucht eure Taxis von der Fähre zum Hostel erst auf der Insel und verhandelt den Preis direkt mit dem Taxifahrer. Sonst wird’s wesentlich teurer.

Auf der Insel selbst fahren täglich nur 2 Buse in beide Richtungen, in der Regel morgens gegen 8.00 Uhr und Mittag gegen 14.30 Uhr. Die Fahrtzeiten können sich aber auch mal ändern, daher schaut vorher lieber nochmal nach.

Unterkunft

Hacienda Merida: Obwohl Mérida etwa eine Stunde entfernt vom Pier liegt und die Fahrt teils echt beschwerlich ist, da nur der eine Teil der Insel eine befestigte Straße besitzt, empfehle ich euch diese Unterkunft wärmstens. Die Lage direkt am See ist einfach perfekt, die Zimmer sind sauber, das Essen lecker und die Angestellten super lieb. Nebenan ist die zum Hostel gehörende Mérida bilingual School, die aus mit Plastiktüten gefüllten Plastikflaschen gebaut wurde. Jeder, der eine solche Flasche bringt bekommt 50 Cent. Damit soll versucht werden, die Insel von Plastikmüll zu befreien. Auch ein Teil der Einnahmen des Hostels fließen in die Schule – hier kann man übrigens auch als Volunteer arbeiten. Zum Hostel gehört ein Steg, von dem aus mal einen grandiosen Blick auf den aktiven Conceptión hat.

Preis Pro Nacht: 11US$ p.P im 4-Bett Zimmer

Sehenswürdigkeiten

San Ramon Wasserfall: Man kann tatsächlich recht weit den Berg hoch fahren um zum Wasserfall zu kommen, aber ein richtiger backpacker scheut natürlich keine Mühe, richtig? Wir sind sogar von Merida aus gelaufen, was hin und zurück in etwa 8 Std. gedauert hat – meine Muskeln haben es mich am nächsten Tag deutlich spüren lassen aber es hat sich absolut gelohnt. Eintritt zum Wasserfall (zu zahlen am Eingang an der Hauptstraße): 3$

Ojo de Agua: Ein Schwimmbad, das aus frischem Quellwasser gespeist und nicht mit chemischen Stoffen behandelt wird. Sehr schön aber nicht unbedingt nötig, denn der See tut’s genauso.  Eintritt: 5$

Swamps: In die Swamps macht man am besten eine Kanutour, pro Stunde kostet ein Kanu etwa 5$ pro Person, man braucht hin und zurück in etwa 4 Std. von Merida aus und es lohnt sich das ganze früh morgens zu machen.

Monkey Island: Nicht weit von Merida entfernt liegt eine kleine vorgelagerte Insel, auf der Affen leben, die irgendwann mal gerettet und dort wieder ausgewildert wurden. Auch hier fährt man am besten mit dem Kanu hin – ca 1 Std. hin und zurück.

 

Volcano hike: Beide Vulkane können bestiegen werden, jedoch ist es ratsam hierfür einen Guide zu buchen, da die Aufstiege nicht gerade ungefährlich sind. Auch eine gute Kondition und gutes Schuhwerk sind sehr zu empfehlen. Die Besteigung des Conceptión dauert etwa 9 Std (hin und zurück), der Rekord bei der Besteigung des Maderas liegt wohl bei 36 Std.

In einem Chickenbus kanns schon auch mal eng werden

Essen und Trinken

Las Imperial in Mérida: Versteckt an der dunklen Hauptstraße, wo’s schon keinerlei Beleuchtung mehr gibt, liegt das beliebte Restaurant Las Imperial. Der Besitzer spricht sehr gutes Englisch, ist sehr sympathisch und kocht wirklich sehr leckeres Essen. Die Speisekarte ist sehr abwechslungsreich – neben Burgern, Pasta und Co findet ihr auf der Speisekarte auch jede Menge vegetarische Gerichte aus Nicaragua. Am Wochenende gibt’s sogar Pizza. Wie überall in Nicaragua ist auch hier viel Zeit ein wichtiges Mitbringsel, aber das heißt ja nur, dass das Essen ganz frisch gemacht wird. Taschenlampe nicht vergessen, sonst ist die Gefahr eines gebrochenen Beines sehr hoch.

Must do

Quad mieten: Um auf der Insel herumzukommen lohnt es sich ein Quad zu mieten. Dies sollte allerdings bereits bei Ankunft organisiert werden, da sich die Möglichkeit nicht auf der gesamten Insel bietet. An vielen Stellen kann man nur Roller oder Dirtbikes mieten, wovon allerdings sogar die Einheimischen abraten. Ein weiterer guter Nebeneffekt davon das Fahrzeug bereits bei Ankunft zu mieten: ihr spart euch ein teures Taxi.

Tipp: Sagt unbedingt beim Mieten, dass ihr es nur für einen Teil eures Aufenthalts mieten und später evtl. noch einen Roller oder ähnliches haben wollt. Dann werdet ihr bei Abgabe des Fahrzeuges bei der Kaution nicht übers Ohr gehauen – der Vermieter geht ja davon aus, dass ihr möglicherweise noch weiterhin Kunden bei ihm seid.

Schönstes Erlebnis

Ankunft @ Hacienda Merida: So herzlich empfangen wie in diesem Hostel wurde ich wohl noch nirgends. Sofort wurde allen neu angereisten das Gelände gezeigt und wir bekamen sogar eine Führung über das nebenan gelegene Schulgelände. Auch so mancher Tipp für die Erkundung der Insel war ziemlich nützlich.

Granada 

Die drittgrößte Stadt des Landes, die auch La gran Sultana (umgangsprachlich: die fette Rosine) genannt wird, liegt nur 47 km südlich von Managua, direkt am Nicaraguasee. Der bemerkenswerte kolonialistische Baustil macht Granada zur – in meinen Augen – schönsten Stadt Nicaraguas. Der etwa 1344m hohe Vulkan Mombacho, an dessen Fuß Granada liegt, macht das Bild perfekt. Ich empfehle hier mindestens 2-3 volle Tage zu verbringen.

Anreise

Die Anreise von Ometepe nach Granada ist normalerweise überhaupt kein Problem, außer es ist Sonntag. Dann fahren nämlich keine Busse von Rivas. An normalen Tagen nehmt ihr einfach ein Taxi oder ggf. den Chickenbus von San Jorge nach Rivas und steigt dort in den Bus nach Ganada ein. Die Fahrt dauert dann etwa 2 Stunden.

Nicht so an einem Sonntag: Dafür steht bereits am Fähranleger ein Expreso Chickenbus nach Managua bereit. Dieser fährt zwar nicht nach Granada, wirft aber alle die dort hin möchten in Las Flores (an einer Straße mitten im nirgendwo) raus, wo auch schon der nächste Bus nach Granada wartet und alle einlädt. Ein lustiges Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Kosten für den ganzen Sonntagsspaß pro Person: 95C$ (70C$ für den Expresso Chickenbus und 25C$ für den zweiten nach Granada). In Granada angekommen achtet auf eure Wertsachen, der Bus hält nicht in der sichersten Gegend.

Unterkunft

Oasis hostel: Ein populäres Hostel mit super Lage. Besonders gut geeignet für Alleinreisende, da es einen großen Gemeinschaftsbreich mit Pool und zahlreichen Hängematten und Sitzgelegenheiten besitzt. Betten im Schlafsaal gibt es ab 7$, ein Doppelzimmer pro Person ab 7,50$, Doppelzimmer mit eigenem Bad ab 29$ pro Zimmer. Alles inklusive Frühstücksbuffet mit Pfannkuchen, Bananen, Müsli und Milch. Für 10C$ kann man sich sein eigenes Ei braten. Tee und Kaffee stehen außerdem rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung. Wer selbst kochen mag kann die Küche verwenden. Eines der wenigen Hostels in denen ich mich auf Anhieb wohlgefühlt habe.

Auch wenn ich das Oasis wärmstens empfehlen kann, ärgert euch nicht, wenn es voll sein sollte. In Granada gibt es Hostels wie Sand am Meer und Klagen kamen mir keine zu Ohren. Von außen sahen sie auch echt super aus, nahezu alle haben einen kleinen Innenhof mit Gärtchen und Hängematten.

Sehenswürdigkeiten

Granada Catedral: Die in spanischem Kolonialstil erbaute Kathedrale steht direkt am Parque Central. Ein Besuch des pompösen Gebäudes, das keinesfalls übersehen werden kann, ist absolut empfehlenswert. Für 1$ könnt ihr auf den Turm hoch  und die wahnsinnige Aussicht genießen, aber Achtung: es kann laut werden, wenn die Glocken geläutet werden.

Parque Central: Der Hauptplatz Granadas ist, wie alle dieser Plätze, hauptsächlich am Abend sehr belebt. Zahlreiche Essensstände bauen dann ihre Auslagen auf und ihr könnt im Nicastyle schlemmen bis ihr platzt. Aber auch tagsüber gibt es einige Schmuck- und Souvenierstände mit wirklich netten Dingen.

Iglesias de La Merced: Diese, ebenfalls recht zentral gelegene Kirche, bietet einen noch atemberaubenderen Blick über Granada als die große Granada Catedral. Ebenfalls für 1$ könnt ihr die vielen Stufen des Turms erklimmen und den Ausblick genießen. Von hier oben seht ihr sogar wie viele schön begrünte Innenhöfe hinter Granadas Türen stecken.

Kolonialbauten: Einfach durch die Stadt zu schlendern und die schönen Gebäude betrachten solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Ich würde es sogar als Must do bezeichnen.

Essen und Trinken

Local Market: Wie in jedem Land haben mich auch in Nicaragua die einheimischen Märkte ohne die vielen Touristen absolut fasziniert. Hier gibt’s günstig Obst und Gemüse, Haushaltswaren, Kleidung und auch fertiges Essen. Für gerade mal 1,80$ habe ich einen ganzen gegarten Fisch mit Salsa und Maisfladen bekommen und der war verdammt lecker.

Parque Central: Der Hauptplatz in Granada bietet, wie bereits unter Sehenswürdigkeiten beschrieben jede Menge leckere Essensstände, die vor allem am Abend geöffnet haben. Für wenig Geld bekommt ihr hier richtiges nicaraguanisches Essen. Zum Beispiel frittierte Schweinehaut mit Yucca und Krautsalat – sehr lecker, also lasst euch nicht abschrecken.

Calle la Calzada: Diese Straße würde ich als Haupttourismusstraße bezeichnen. Hier reiht sich ein Restaurant ans nächste und die Preise sind auch so gar nicht nicaraguanisch. Dennoch gibt es einige sehr leckere Restaurants, lasst euch aber nicht vom erstbesten anlocken, es gibt auch echte Tourifallen, die euch das Geld aus der Tasche ziehen. Gut fand ich hier das große asiatische Restaurant, dessen Namen ich leider vergessen habe. Das findet ihr aber ganz leicht wenn ihr Richtung See lauft auf der rechten Seite.

Tele Pizza: Zwei Parallelstraßen daneben, in der Calle el Arsenal, findet ihr Tele Pizza. Diese Kette – und ich bin nun wirklich kein Fan von Ketten – macht wirklich gute Pizza, denn bei Pizza wird man in Übersee ja ganz gern mal verkackeiert.

Ausflüge

Granada bietet die optimale Lage um Tages- oder auch kleinere Ausflüge zu unternehmen. Wer nicht in Masaya übernachten will kann auch von hier aus zum Volcan Masaya fahren – eine Tour ist hierfür sowieso ratsam, wenn man nicht nur zum Wandern hier ist.

Masaya: Nach Masaya kommt man schon für nur 10C$ p.P.  mit dem Chicken bus, da ich diese Fahrten ja absolut toll fand, stand gar nicht zur Debatte hierfür eine Tour zu buchen. Also auf zum Bus Terminal und los geht’s. In Masaya gibt es zwei große Märkte, einer speziell für uns Touristen errichtet, schweineteuer, dafür aber sauber und ohne penetrante Essensgerüche und einen normalen Markt, auf dem man leider kaum einen Touristen trifft – die wissen alle nicht was sie verpassen. Hier gibt’s die selben Schmuckstücke wie auf dem anderen Markt, nur eben wesentlich günstiger und der Erlebnisfaktor liegt millionenfach höher. Hier haben wir uns mal wieder an einheimisches Essen getraut. Aus einem riesigen Topf, in dem wohl alles drin war, was die Damen so hatten (Rindfleisch, Yucca, Kochbananen, Zwiebeln, Gewürze, etc.) wurde uns ein Teller geschöpft. Zunächst waren wir ein bisschen zurückhaltend aber dann – LECKER!!! Ich würde fast sagen, das war das beste Essen bisher in Nicaragua.

Volcan Masaya: Die indigene Bevölkerung gab diesem Vulkan den Namen Popogatepe, was soviel heißt wie brennender Berg. Seine Ausbrüche wurden früher auch als Zeichen verärgerter Götter gesehen – daher wurden ihm Menschenopfer erbracht, oftmals kleine Kinder und Jungfrauen. Auch Straftäter wurden des öfteren mal in die heiße Lava geworfen. Das klingt alles total grausam und wenn euch euer Guide diese Geschichten auf dem Hinweg erzählt läuft es euch eiskalt den Rücken runter. Wenn ihr dann aber oben steht und die glühende Lava unter euch brodeln seht, machen diese Geschichten das Erlebnis perfekt. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Bucht am besten eine Nachttour, da ist das ganze noch eindrucksvoller – von Granada aus könnt ihr die bereits im Hostel buchen. Die 17$ dafür sind gut angelegtes Geld.

Laguna de Apoyo: Dieser Kratersee mit seinem klaren, tiefblauen Wasser ist absolut sehenswert. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären uns die paar Kröten für ein teures Hostelzimmer dort nicht zu viel gewesen, denn die Landschaft ist wirklich unglaublich schön. Leider reichte es nur für einen Tagestrip: 12$ für Shuttle und Strandnutzung, buchbar in fast jedem Hostel. Ihr werdet dann meist zu einem der Hostels dort gefahren, wo ihr den Tag am Strand chillen, essen und baden könnt.

Inseltour: Im Nicaraguasee gibt es eine Inselgruppe zu der man entweder eine Bootsfahrt oder eine Kanutour machen kann. Auch wenn wir uns gegen die Tour entschieden möchte ich euch die Informationen dazu nicht vorenthalten. Für 12$ werdet ihr im Hostel abgeholt und mit einem Boot durch die Inseln gefahren. Es gibt Affen zu sehen und Zeit zum Baden bleibt auch.

Schönstes Erlebnis: 

Der Markt in Granada ist ein wahres Schlaraffenland für alle, die immer auf der Suche nach gutem, einheimischen Essen sind. Nach einigen, mit teuren Touren gefüllten Tagen hatten wir endlich Zeit gemütlich durch die Stadt zu schlendern – eins unserer Ziele war der Markt. So viele freundliche, lächelnde Gesichter habe ich schon lange nicht mehr auf einem Haufen gesehen. Hier gibt’s wirklich alles was das Herz begehrt, z.B. ein Säckchen voll Kakaobohnen für 100C$ – ein super Mitbringsel, vor allem da Kakaobohnen bei uns unglaublich teuer sind.

Corn Islands

Die Corn Islands sind zwei vor der Karibikküste Nicaraguas gelegene, wunderschöne Inseln: Big Corn Island und Little Corn Island.

Big Corn Island

Anreise

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten von der Pazifikküste zur Atlantikküste (Karibik) zu gelangen. Die einfachste und schnellste Möglichkeit ist mit dem Flugzeug von Managua direkt nach Big Corn Island zu fliegen. Die Flugzeit beträgt gerade mal etwas über eine Stunde und wenn man Glück hat fliegt man sogar mit einer kleinen Propellermaschine, in die gerade mal 15 Leute passen. Direkt hinter dem Piloten ist da natürlich der beste Platz. Flüge kann man direkt bei der Fluggesellschaft La Costeña buchen, auch mit flexiblem Rückflugdatum. Kostenpunkt: 165$ pro Person.

Der zweite und weitaus zeitaufwendigere aber sehr viel günstigere Weg ist über Land. Mit dem Bus geht’s zunächst von Managua nach El Rama, von dort mit einem Schiff nach Bluefields und von dort mit einem weiteren Schiff nach Big Corn Island. Auf Grund der unsicheren und unregelmäßigen Fahrtzeiten der Schiffe sind mehrere Übernachtungen nötig. Nur zwei Backpacker habe ich getroffen, die den Weg auf sich genommen haben – scheinbar braucht man mindestens drei Tage, die Zeit hatte ich leider nicht. Reizvoll ist das Ganze aber definitiv und bei genug Zeit würde ich es auch absolut empfehlen.

Unterkunft

Alal Suite: Ein kleines familienbetriebenes Hostel mit Blick aufs Meer und super freundlichem Besitzer. Die Zimmer sind einfach aber sauber. Wir hatten ein 4-Personen-Zimmer mit Ventilator Wasserkocher und Kühlschrank für 40$, was absolut günstig für Corn Island ist.

Sehenswürdigkeiten

Auf Big Corn Island gibt es zwei Strände, die beide wirklich schön sind. Beide sind in der Nebensaison nicht voll mit Menschen, da sie beide sehr lang sind. Das ruhige, karibisch blaue und sehr klare Wasser lädt zum baden ein, der weiße Sandstrand zum relaxen. Der Long Beach ist der eher naturbelassenere von beiden, am Arenas Beach sorgen Luxusresorts dafür, dass der Strand stets sauber ist. Man kann aber natürlich auch überall anders auf der Insel baden, denn der Zugang zum Wasser ist fast überall gegeben.

Essen und Trinken

Frischer Fisch, Lobster oder karibisches Curry? Die Entscheidung fällt da nicht leicht. Oft kombinieren Restaurants die Gerichte miteinander – eine tolle Mischung, die ich nur empfehlen kann. Um Lobster (sofern man es mag) kommt man hier auf keinen Fall herum.

Big Fish und Seaside: An der Ostküste der Insel findet ihr das Big Fish, ein Hostel mit dazugehörigem Restaurant. Das Essen ist sehr lecker, wenn auch etwas teurer als im Restaurant nebenan, dem Seaside. Das Essen ist hier ebenfalls sehr lecker, jedoch billiger.

Coconut bakery: Ein Stück die Straße rauf findet ihr die Coconut bakery, hier gibt es sehr, sehr leckeren Kuchen und Brot aus Cocos Mehl. Das dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen.

Schönstes Erlebnis

Francisco, der Besitzer der Alal Suite, begrüßte uns mit frisch geschnittenen Kokosnüssen. So ein süßes Kokosnusswasser habe ich noch nie getrunken.

Little Corn Island

Die kleinere der beiden Inseln ist wesentlich belebter als die große, vielleicht aber auch weil alles geballter auf einem Haufen ist.

Anreise

Little Corn Island ist so klein, dass keine Landebahn darauf Platz hat. Die einzige Möglichkeit hin zu kommen ist also per Boot. Die kleinen Nussschalen, genannt Pangas, fahren zwei mal täglich hin und her. Die Zeiten variieren hin und wieder mal und werden auch nie richtig eingehalten, daher nenne ich euch hier mal keine. Ich empfehle nur nicht das späte Boot zu nehmen, da es dann bereits dunkel ist und man ggf. im Dunkeln über die Insel irren muss. Eine Stirnlampe kann ich hier nur wärmstens empfehlen, denn beleuchtet sind die Trampelpfade nicht.

Unterkunft

Viele Hostels holen ihre Gäste, die vorher reserviert haben vom Pier ab, daher lohnt sich eine Reservierung vor allem wenn ihr das späte Boot nehmt. Am besten gefallen haben mir die Unterkünfte an der Ostseite der Insel, dort haben alle Hostels direkten Zugang  und Blick aufs Meer. Elsa’s Place und Grace’s Cool Spot kann ich beide nur empfehlen. Die Hostels liegen beide nebeneinander und haben einen wirklich tollen Blick aufs Meer. Wir waren in Grace’s Cool Spot, hatten ein einfaches Doppelzimmer mit Meerblick für 20$, es gibt aber auch etwas teurere Bungalows, die noch etwas näher am Wasser liegen. Wer lieber im Jungle sein möchte sollte das etwas höher gelegene Lighthouse Hostel wählen. Die schönen Holzbungalows liegen in einer wundervoll gepflegten kleinen Anlage, das Restaurant serviert leckeres Essen. Internet gibt’s in allen drei Unterkünften, wie fast überall auf der Insel, nicht – perfekt zum Erholen.

Sehenswürdigkeiten

Die Insel an sich ist eigentlich Sehenswürdigkeit genug. Ein Spaziergang über die Insel mit einer Pause am Otto Beach im Norden, der als schönster Strand der Insel gilt, ist eine wundervolle Beschäftigung für eine ganzen Tag. Ich persönlich hätte tagelang über die Insel streunen können, denn es gibt wirklich viel zu entdecken.

Essen und Trinken

Vor allem im Dorf, wo auch das Boot von Big Corn Island anlegt, gibt es zahlreiche Restaurants und Bars mit einer großen Auswahl an Speisen. Auch hier ist wieder Lobster die Spezialität. Das El Bosque war unser absoluter Favorit. Zwar liegt es nicht direkt im Dorf sondern am Verbindungsweg zwischen West- und Ostseite der Insel (in maps.me ist es eingezeichnet). Die Preise hier sind viel geringer als direkt im Dorf und das Essen ist typisch nicaraguanisch bzw. karibisch. Früh da sein lohnt sich, denn die Plätze sind heiß begehrt.

Must do

Entspannen, entspannen, entspannen!!! Tagelang Bücher lesen, baden, den Sand zwischen den Zehen spüren, leckeres Essen genießen, die Insel erkunden, abends ein wenig in den Bars tanzen, andere backpacker kennen lernen, tauchen, schnorcheln,…es gibt unglaublich viel zu tun. Mein absolutes must do ist ein Spaziergang um die Insel.

Masachapa

Ich persönlich würde Masachapa als großen, relativ teuren Urlaubsort bezeichnen. Der Strand ist riesig und lang, alles war bestimmt mal sehr schön her gerichtet aber seit der Hurricane Nate drüber weg gezogen ist, ist schon sehr viel kaputt. Als wir dort waren war gerade noch keine Hauptsaison und daher nahezu keine Touristen anwesend –  daher wurde wohl auch noch nichts wieder aufgebaut. Ich wette, die sind dann ganz schnell, wenn sie merken, dass die Tourismussaison anfängt und hunderte Kanadier die Stadt stürmen. Ich persönlich würde nicht nochmal hin, auch wenn’s eine nette Erfahrung war.

Anreise

Von Managua aus fährt ein Bus direkt nach Masachapa, der braucht aber mindestens 3 Stunden, kann aber auch mal länger dauern. Gezahlt haben wir dafür in etwa 2$ pro Person. Ein Taxi fährt auch für 70$ in eineinhalb Stunden.

Unterkunft

Casa de  Pacifico: Dieses kleine Hotel mit Pool und direkt am Strand verfügt über nur 3 Zimmer und ist daher sehr entspannt und familiär. Die Besitzer sind zwei Deutsche, die ihr Wohnhaus auch auf dem Gelände haben. Bekocht wird man direkt am Pool. Es war definitiv eine gute Wahl, kostete aber auch um die 90$ pro Nacht mit Frühstück pro Doppelzimmer.

Sehenswürdigkeiten

Strand: Der langezogene Strand von Masachapa ist wirklich schön, wenn man nicht die Landseite betrachtet. Hier reiht sich ein Hotel ans andere. Leider sehen die Hotels nicht gerade ansehnlich und gepflegt aus, sondern gleichen teilweise eher leerstehenden Industriegeländen. Bei näherem hinsehen sind die aber doch bewohnt, das hat mich wirklich erschreckt, denn die Übernachtungspreise in Masachapa sind jenseits von gut und böse. Aber zurück zum Strand: lässt man die Hotels mal außen vor hat man eine wirklich hübsch Kulisse. In den Felsen, die Teile des Strands bedecken bilden sich bei Ebbe kleine Pools, in denen man hervorragend baden kann. Auch die Sonnenuntergänge sind, wie immer in Nicaragua, absolut atemberaubend.

Must do:

Surfen: Auch in Masachapa kann man wunderbar Surfen. Da es hier viele Felsen am Strand gibt, lasst euch unbedingt zeigen wo die besten Surfspots sind. Auch hier kostet ein Board 10$ pro Tag.

(Un)schönstes Erlebnis:

Ausnahmsweise gibt’s auch mal was nicht so schönes zu erzählen. Ganz zu Beginn unserer langen Busfahrt nach Masachapa wurde unseren deutschen Weggefährten die Kamera aus dem Rucksack geklaut. Das war wirklich sehr unschön. Daher: passt auf eure Sachen auf – besonders in Managua. Die Tricks der Diebe sind wirklich unglaublich. Legt keine Rucksäcke mit Wertsachen (Handy, Kamera, Pass, Kreditkarten, Geld,…) auf die Gepäckablage. Sobald die Busse voll sind habt ihr keine Kontrolle mehr drüber.

Auch wenn dieses Erlebnis am Ende der Reise wirklich nicht schön war, überschattet es dennoch nicht die vielen tollen Erlebnisse. Nicaragua ist absolut eine Reise wert! Lasst es euch nicht entgehen!!!

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