Die 26km lange und an der schmalsten Stelle nur etwa 70m breite Insel vor der französischen Atlantikküste wird auch Île de Blanche genannt. Warum? – nahezu alles auf dieser Insel ist weiß: der Sand der wundervoll langen Strände, die Salzfelder im Westen der Insel, sogar der Oleander blüht hier in strahlendem Weiß und alle, ja wirklich alle Häuser sind aus weißem Stein gebaut oder zumindest weiß gestrichen. So viel weiß, dass man bei den 2600 Sonnenstunden im Jahr, nahezu immer eine Sonnenbrille griffbereit haben sollte.
1. Beste Reisezeit
Am meisten los ist hier, wie an der gesamten Atlantikküste, in den Monaten Juli und August. Daher empfiehlt es sich die Reise im Juni, September oder Oktober anzutreten, denn selbst in diesen Monaten ist das Wetter auf der Insel wunderbar angenehm.
2. Anreise
Mit dem Auto erreicht man die Île de Ré über eine Brücke von La Rochelle aus (8€ für ein normales Auto hin und zurück).
Ebenfalls von La Rochelle (Hauptbahnhof – Gare de La Rochelle) fahren Linienbusse auf und über die gesamte Insel.
3. Must do
Radtour durch die Salzfelder
Im Westen der Insel befindet sich ein recht großes Gebiet, in dem Meersalz gewonnen wird. Diese sogenannten Salzfelder solltet ihr unbedingt anschauen. Am besten geht das auf einem der zahlreichen Fahrräder, die auf der Insel verliehen werden. Achtet dabei unbedingt darauf, dass das Rad die richtige Größe hat, sonst wirds anstrengend. Auf gut asphaltierten Wegen fahrt ihr durch die Salzfelder – übrigens ein Paradies für jeden Ornithologen, aber auch für Laien sind die vielen verschiedenen Vogelarten wirklich spannend. An einigen Salzfeldern könnt ihr an einem Stand Fleur de Sel oder Sal de mer kaufen. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, denn vor allem das Fleur de Sel ist hier unschlagbar günstig.
Unterwegs könnt ihr auch dem Leuchtturm ganz im Westen der Insel einen Besuch abstatten oder das hübsche Städtchen Ars en Rè besuchen:
Ars en Ré
Dieses schöne kleine Städtchen gilt auch als Promidorf auf der Île de Ré aber davon merkt man nicht viel. Es scheint fast als wollen die Promis hier ein Leben weg vom alltäglichen Trubel leben. Der schwarz-weiße Kirchturm ist das Highlight des Dorfes. Ein Spaziergang durch die schmalen Gassen und vorbei an den wunderhübschen kleinen weißen Häuschen solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Phare de Baleines
Den hübschen Leuchtturm ganz im Westen der Insel kann man sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad sehr bequem erreichen. Wer den Leuchtturm nicht besichtigen möchte, kann einen der zahlreichen Spazierwege an der Küste entlang laufen und den tollen Blick aufs Meer genießen.
St. Martin de Rè
Dieses Städtchen gehört dank seiner Stadtmauer, die die Form eines halbierten Sterns hat zum UNESCO Weltkulturerbe. Wer das Ganze von weiter oben betrachten will kann auf den Turm der Wehrkirche von St. Martin de Ré klettern – der Ausblick ist wunderschön, auch wenn der Aufstieg ganz schön anstrengend sein kann.
Strandspaziergänge
Die endlos erscheinenden Strände der Île de Ré laden zu unvergesslichen Spaziergängen ein. Informiert euch aber am besten vorher über die Zeiten von Ebbe und Flut, denn bei Flut kann es schon mal ungemütlich werden am Strand – man kämpft dann gegen einen starken Wind an, der das Laufen am Strand ganz schön beschwerlich macht.
4. Tipps für Camper
Wer auf einen Campingplatz gehen will, dem empfehle ich den Platz La Côte Sauvage fast ganz im Westen der Insel bei Saint-Clement-des-Baleines. Dieser Naturcampingplatz gibt einem nicht sofort das Gefühl nur halbe Dinge zu tun, indem man statt in der Wildnis auf einem Campingplatz schläft. Die sanitären Anlagen sind sauber und neu und die Angestellten an der Rezeption sehr hilfsbereit und zuvorkommend.
Wer es doch lieber wagen will wild zu campen, sollte auch auf der Ile de Ré eher vorsichtig sein. Vor allem auf den öffentlichen Parkplätzen mit Strandzugang ist Übernachtungsbesuch eher nicht gewünscht. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die man auch schnell findet. Macht euch am besten um die Wohngebiete am Meer auf die Suche, denn hier wird nur selten kontrolliert und vor allem in der Nebensaison sind die Häuser hier sowieso verlassen.