Eine Reise nach Myanmar war schon lange ein großer Traum, besonders Bagan mit seinen unzähligen Pagodenruinen reizte mich sehr. Nachdem meine Eltern im Jahr 2007 das erste Mal dort waren, gesellte sich Myanmar zu den anderen Ländern auf meiner Bucketlist – und überholte dabei sogar einige andere. Nun, im Jahr 2016, also doch einige Jahre später, habe ich es endlich geschafft mir diesen Traum zu erfüllen. In diesem Beitrag gebe ich euch vor allem einen Einblick in das “Wie” des Reisens in Myanmar, gepaart mit einigen, wenn auch kurzen, Anekdoten meines dreiwöchigen Aufenthalts – der übrigens hätte noch viel länger sein dürfen. Aber lest selbst!
Mandalay
Anreise
per Flugzeug – der kleine Flughafen Mandalays liegt recht weit außerhalb, was bedeutet, dass man eine knappe Stunde mit dem Bus/shared Taxi in die Stadt braucht. Air Asia bietet einen kostenlosen Shuttlebus für ihre Fluggäste an, dieser fährt jedoch sobald er voll ist los (also beeilt euch, damit ihr schnell am Einreiseschalter seid – die habens da nämlich nicht so mit der Schnelligkeit)
Habt ihr den Bus verpasst? Nicht schlimm – ein Shared Taxi kostet ca. 4$ pro Person (handeln nicht vergessen)
Unterkunft
Dreamland guesthouse – sehr zu empfehlen, aufgrund der guten Lage, dem wahnsinnig herzlichen Personal, den sauberen Zimmern und eigentlich schon allein weil es zum Frühstück, neben anderen Dingen, auch Mohinga gibt 😉
Preis für ein Doppelzimmer pro Nacht: 20$ inkl Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Am einfachsten lässt sich Mandalay mit dem Fahrrad erkunden – das ist auch bei dem Verkehr hier kein Problem, solange man brav an der Seite der Straße fährt. Kostenpunkt ca. 1000 Kyat pro Fahrrad pro Tag – die meisten guesthouses vermieten selbst.
Die Stadt selbst ist meiner Meinung nach Sehenswürdigkeit genug. Überall herrscht geschäftiges Treiben: Straßen werden repariert, Häuser und Gehwege gebaut, Dinge in LKWs verladen und so weiter. Besonders auffallend ist, dass oftmals Frauen der schweren körperlichen Arbeit nachgehen und Männer entweder im Teahouse daneben sitzen oder leichtere Tätigkeiten ausüben.
Mandalay Hill: von hier aus hat man einen großartigen Blick über die Stadt. Man fährt mit einem pick up für 1000 Kyat (one way) die steilen, schmalen Straßen hinauf. Oben befindet sich eine Pagode – neben den üblichen Souvenirs gibt es hier auch leckere Früchte zu kaufen. Alternativ kann man den Hügel auch zu Fuß erklimmen, was bei der Hitze jedoch nicht so empfehlenswert ist.
Mandalay Palace Mitten in der Stadt befindet sich ein riesiges Palastgelände. Mit dem Fahrrad darf man hineinfahren, was einem den langen Fußeg ins Zentrum der Anlage erspart. Der Eintritt kostet 15000 Kyat – meines Erachtens lohnt es sich nicht, das muss aber jeder selbst entscheiden. Mit der Eintrittskarte hat man für eine Woche Zugang zu einigen anderen Einrichtungen in und um Mandalay.
U Bein’s Bridge Amarapura: ein absolutes Muss wenn man in Mandalay ist. Die 1,2km lange Holzbrücke über den Taungthaman-See stellt besonders bei Sonnenuntergang ein unglaubliches Fotomotiv dar. Zahlreiche Restaurants säumen das Ufer des Sees am Anfang der Brücke. Auf der Brücke gibt es jede Menge kunstvoll gemalte Bilder und einheimische Snacks zu kaufen. An manchen Tagen teilt man die Brücke mit sehr vielen Einheimischen und man ist als Weißer eine richtige Sensation – macht euch also hübsch, denn oftmals dürft ihr für Fotos posieren.
Ein shared taxi kostet 15000 Kyat pro Auto und bringt euch direkt zur Brücke – der Fahrer wartet bis ihr wieder zurück seid.
Essen und Trinken:
Diamond Ring Indian Food 35th ecke 75th street: Wahnsinnig leckeres indisches Essen zu fairen Preisen
Tollstes Erlebnis in Mandalay
Immer wieder hört man davon wie freundlich und hilfsbereit die Burmesen sind, ich konnte immer kaum glauben, dass sie tatsächlich noch netter sind als Thais, Indonesier und Khmer aber schon am ersten Tag hatte ich ein wirklich tolles Erlebnis. Ich betrat das Dreamland guesthouse und sah an einer Willkommenstafel meinen Namen. Das war so unglaublich süß, dass ich mich sofort wie zuhause fühlte.
Auch am letzten morgen stand für die, die vor dem Frühstück abreisten eine Tüte mit Snacks an der Rezeption – für die lange Reise. Das habe ich sonst noch nirgends erlebt.
Mandalay nach Hsipaw
Die interessanteste und spannendste Art von Mandalay nach Hsipaw zu reisen ist der Zug, da dieser auf halber Strecke von Pyin Oo Vin nach Hsipaw ein altes Viadukt – das Gokteik Viadukt überqueren muss. Und auch sonst ist die Fahrt auf holprigen Schienen und durch eine wunderschöne Landschaft sehr aufregend. Es gibt zwei Wagontypen, zwischen denen gewählt werden kann, die upper und die ordinary class. Ich kann die lower class wärmstens empfehlen – zwar sitzt man auf Holzbänken (was weiches als Unterlage um den Po zu schonen sollte man griffbereit haben), die nicht immer super komfortabel sind, teilt das Abteil aber meist sowohl mit anderen low budget reisenden als auch mit Einheimischen, die ihre in der Stadt gekauften Waren in ihre Dörfer bringen.
Um die Zufgahrt ein wenig abzukürzen kann man von Mandalay mit dem pick up (public transport) oder einem shared taxi bis Pyin Oo Vin fahren und dort in den Zug steigen. Ersteres war meine Wahl, denn ein bisschen Abenteuer muss ja sein. Zwischen Einheimischen mit neugierigen Blicken und diversen Nutztieren ging es dabei bergauf und –ab durch eine atemberaubende Natur, vorbei an kleinen Dörfern und Wäldern.
Kosten für den pick up: 1500 Kyat p.P.
Der Zug von Pyin Oo Vin nach Hsipaw kostet etwa 1200 Kyat p.P. in der ordinary class und dauert etwa 8 Stunden. Beim Kartenkauf solltet Ihr euren Reisepass bereit halten.
Hier ein paar Eindrücke:
Hsipaw
Unterkunft
Lily – The home: sehr sauberes Guesthouse mit zentraler Lage, unweit vom Fluss und einigen Restaurants. Lilly, eine chinesisch stämmige Burmesin, ist super freundlich und unglaublich hilfsbereit. Von hier kann man alle Trekkingtouren buchen und auch sonstige Ausflüge und natürlich auch Bustickets für alle gängigen Busrouten.
Preis pro Person pro Nacht im Dorm: 10$ inkl Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Viel zu sehen gibt es in Hsipaw nicht, dafür ist das Klima wahnsinnig angenehm und das kleine Städtchen hat ein tolles Flair. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich mich stundenlang in ein Teahouse gesetzt und einfach nur das Geschehen auf den Straßen beobachtet
Morning Market: Wer früh aufsteht kann das spannende Treiben auf dem Morning market beobachten. Hier kaufen sowohl Restaurants als auch einheimische ihre Lebensmittel ein. Macht euch darauf gefasst, dass ihr euch euren Weg durch schwer beladene Mopeds bahnen müsst. Es lohnt sich so früh aufzustehen – vor allem von Lilly the Home sind es nur 2min Fußweg.
Wasserfälle: In der Umgebung gibt es zwei Wasserfälle. Einer davon ist mit dem Fahrrad sehr leicht und recht schnell zu erreichen. Alle Gueshouses verleihen Fahrräder – meins hat 1500 Kyatt pro Tag gekostet. Fragt an der Rezeption nach, sie erklären euch den Weg zum Wasserfall – Baden kann man dort auch.
Essen und Trinken
Yuan Yuan – Mr. Shake: Hier gibt es die besten und günstigsten Cocktails und Fruitshakes in town. Für 1000 Kyat bekommt ihr zum Beispiel einen frischen, super leckeren Pina Colada. Alle Shakes, die Erdbeere enthalten kosten 1300 Kyat, teurer wird’s nicht. Daher ist dies ein beliebter Backpackertreff am Abend, denn viel mehr ist in dem kleinen Dorf nach 18 Uhr nicht mehr geboten. Auch Essen kann man hier recht gut.
Tollstes Erlebnis
Mein englischer Begleiter auf der Radtour zum Wasserfall hatte Schwierigkeiten die handgemalte Karte zu lesen, weshalb wir zunächst ca. 2 Stunden in die falsche Richtung fuhren und vergeblich den Wasserfall suchten. Es war sehr schön, aber auch anstrengend, denn die Räder hatten natürlich keine Gangschaltung und sobald wir aus dem Städtchen draußen waren ging es steil bergauf. Dennoch: ich kann eine Fahrradtour um Hsipaw nur empfehlen. Trekkingtouren sind übrigens auch möglich – vorausgesetzt es sind nicht gerade wieder Rebellen unterwegs, was durchaus mal vorkommen kann.
Kalaw
Anreise
Bus von Hsipaw 15500 Kyatt p.P., Fahrzeit ca. 12 Stunden
Anmerkung: Da die direkte Straße zwischen Hsipaw und Kalaw aufgrund von Rebellen gesperrt war und wohl immer noch ist, fuhr der Bus über Mandalay, was natürlich eine längere Fahrtzeit bedeutet.
Unterkunft
Golden Lily – absolut nicht zu empfehlen, das Zimmer war schmutzig, das ganze Haus ziemlich heruntergekommen und das Frühstück war auch nicht sonderlich gut (Bananapancakes, die irgendwie nach ranziger Butter schmeckten)
Preis für ein 3-Bett-Zimmer: 28000 Kyat
Sehenswürdigkeiten
In Kalaw gibt es nicht sehr viel. Besonders gefallen hat mir der Markt mit seinen vielen Essensständen, frischem Obst und Gemüse – mutige sollten sich hier auf jeden Fall durchprobieren!
Ich verbrachte in Kalaw nur eine Nacht und buchte gemeinsam mit zwei Mitreisenden für den nächsten Morgen sofort die Trekkingtour zum Inlesee. Die Tour für 2 Tage und 1 Nacht kostete im golden Lilly 40000 Kyat p.P.
Kalaw nach Nyaung Shwe bzw. Inle Lake
Die lange herbei gesehnte Trekkingtour war großartig. Wenn man die kurze Tour (2 Tage und 1 Nacht) wählt stößt man zu einer anderen Gruppe dazu, die die einen Tag längere Tour gewählt hat. So waren wir am Ende eine 10 -köpfige, bunt gemischte Gruppe aus Kanadiern, Franzosen, Engländern, Chinesen und Deutschen, die sich mit Hilfe eines einheimischen Guides den Weg durch die Wildnis Myanmars bahnten. Zum Mittagessen gab es leckeren selbst gekochten Reis mit Gemüse. Frisch gestärkt ging es auf schmalen Pfaden, entlang ausgetrockneter Reisfelder und grüner Flüsschen (in einem konnten wir sogar baden) zunächst recht eben weiter.
Nach etwa 2 Stunden Fußmarsch erklommen wir einen kleinen Berg. Oben angekommen konnte man eine großartige Aussicht genießen und bald waren wir dann auch an unserem Übernachtungsplatz angekommen: ein Kloster in einem kleinen Dorf. Bevor mit Ausschalten des Generators um etwa 21Uhr die Nachtruhe begann konnten wir uns an einem Brunnen waschen, mit den jungen Mönchen Fußball spielen, uns an einem kleinen Straßenstand mit Snacks und Getränken eindecken und uns beim leckeren Abendessen mit verschiedenen burmesischen Currys stärken. Geschlafen wurde dann in einem Matratzenlager. Nur selten in meinem Leben habe ich eine solche Ruhe erlebt – die Nacht war himmlisch. Zum Frühstück gab es Pancakes mit verschiedenem Obst und dann gings auch schon weiter.
Nachdem wir aus dem Dorf hinausgewandert waren kamen wir zu einer Art Checkpoint an dem jeder seinen Eintritt von ca 10$ in die Inle-Zone bezahlen musste. Nach etwa derselben Strecke gab es die Möglichkeit sich von einem Motorrad an den See fahren zu lassen, falls man sich sicher war die sehr steile strecke hinab zum See nicht mehr schaffen zu können – aus den anderen Gruppen waren ein paar Leute verletzt. Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten ging es weiter durch eine wundervolle Landschaft, vorbei an Kuhherden, Wasserlöchern und Dörfern und dann folgte der steinige und steile Abstieg hinab zum See. Unten angekommen folgten wir einem ebenen Weg entlang eines Bewässerungskanals zu einem Dorf, in dem wir freudig vom Koch, der bereits am Vortag für uns kochte empfangen wurden. Nach einem sehr nahrhaften Mittagessen mit tealeaf salad und Gemüsecurry wurden wir mit Booten durch sehr flache Kanäle, in denen wir immer wieder aufsaßen, und schließlich über den See bis nach Nyaung Shwe gebracht – die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde. Dort angekomen wies man uns den Weg zu dem guesthouse, in dem unser Gepäck ankam – es hat alles super geklappt. Wir schnappten unsere Rucksäcke und nahmen uns ein Taxi in unser guesthouse mit dem Namen Aquarius Inn.
Nyaung Shwe bzw. Inle Lake
Unterkunft
Aquarius Inn – sehr zu empfehlen, eine grüne Oase zum Erholen, nicht mitten im Ortskern gelegen aber alles kann sehr gut zu Fuß erreicht werden, zur Begrüßung gab es Tee und Snacks und einen Früchteteller
Preis pro Person im 3-Bett-Zimmer: 9$ pro Nacht inkl. Frühstück (shared bathroom)
Sehenswürdigkeiten
Neben zahlreichen Pagoden und einem großen Markt steht natürlich der See im Mittelpunkt des Interesses in Nyaung Shwe. Eine Bootstour kostet pro Boot zwischen 15000 und 20000 Kyatt, je nach Anzahl der Personen, die mitfahren. Am besten geht man früh morgens einfach direkt zum Bootsanleger in Nyaung Shwe und sucht sich einen Fahrer aus. Achtet darauf, dass es Decken an Bord des Bootes gibt, da es durch den Fahrtwind am Morgen ziemlich kühl werden kann. Wenn ihr euch einen Fahrer ausgesucht habt kann es auch schon gleich los gehen. Durch einen von Feldern und high budget Unterkünften gesäumten Kanal fährt man dem See entgegen. An der Einmündung warten schon zahlreiche Fisherman um ihre Korbfangkünste zum Besten zu geben. Achtung: Wenn eurer Fahrer euch nah an die Fisherman ran fährt, werden sie euch nach Geld für die Fotos fragen. Auch wenn das zunächst etwas befremdlich erscheinen mag – so nah kommt ihr nicht mehr an die Fischer ran und ohne ein gutes Zoom-Objektiv werdet ihr Bilder wie diese nicht mehr bekommen können. Es ist also ein Geben und Nehmen – ihr bekommt eure schönen Urlaubserinnerungen und die Familie des Fischers eine extra Portion Reis auf den Tisch.
Unsere erste Station war der sogenannte floating market – da wir in der Trockenzeit dort waren war leider nicht genug Wasser im See, weshalb der Markt an Land stattfand, was aber vermutlich keinen sehr großen Unterschied machte. Neben einer Silberschmiedewerkstatt und somit sehr viel Silberschmuck, gibt es auf dem Markt so ziemlich alles was das Souvenierherz begehrt: alte Münzen, Tücher, Schals, Kleidung, Statuen, Masken, Schmuck und auch Essen. Die Samosas waren großartig – kann ich nur empfehlen!
Der nächste Stop nannte sich Indein. Hier befindet sich ein großes, zum Teil verfallenes altes Pagodenfeld, dessen oberes Ende zahlreiche neue, goldglänzenden Pagoden darstellen. Unser Fahrer setzte uns ab und wies uns grob die Richtung. Doch was macht der abenteuerliebende Backpacker? – genau – er läuft einfach geradeaus obwohl der Fahrer nach links weißt. Das war die allerbeste Entscheidung. Nachdem wir durch das wirklich winzige Dort durchgelaufen waren, kamen wir zu einem Bambushain, an dessen linker Seite sich ein türkies schimmernder Fluss seinen Weg bahnte. Natürlich konnten wir uns, angesichts der doch sehr hohen Temperaturen, nicht davon abhalten uns eine kleine Erfrischung zu gönnen. Das Wasser war herrlich und alleine waren wir auch nicht – ein paar einheimische Jungs fanden es wohl genauso super zu baden wie wir. Ein Stück weiter gab es eine Brücke über den Fluss und über einen kleinen Trampelpfad erreichten wir schließlich das Pagogenfeld – wenn auch von einer anderen Seite aus.
Nach einem kurzen Mittagessen besuchten wir die long neck ladys. Leider war es wie uns bereits viele andere Backpacker erzählten: sehr touristisch und die ladys wirkten nicht wirklich glücklich, wie sie da aufgereiht auf einer Bank saßen und ständig Fotos mit neugierigen Touristen machen mussten. Das muss nicht unbedingt sein.
Die letzte Station war ein fishermans village, das auf Stelzen mitten ins Wasser gebaut wurde. Hier gab es eine kleine Boots- und Zigarrenwerkstatt. Auf dem Rückweg nach Nyaung Shwe fuhren wir nochmal dicht an den floating gardens vorbei, auf denen zu dieser Zeit zahlreiche Tomaten angebaut wurden – absolut faszinierend.
Must do
Bootstour, Markt, Shan Noodle-Soup essen
Essen
Cozy Indian Restaurant: Sehr leckeres, frisch zubereitetes indisches Essen mit Gitarrenmusik vom Kellner
Nyaung U bzw. Bagan
Anreise
Nachtbus von Nyaung Shwe nach Nyaung U (Bagan): 11,000 Kyat
Taxi vom Busbahnhof nach Nyaung U: 12,000 Kyat
Eintritt nach Bagan: 22$ oder 25000 Kyatt (kleiner Tipp für Schlitzohren: den Eintrittspreis muss man bei der Fahrt mit dem Taxi an einem kleinen Stand zahlen. Wenn ihr den Taxifahrer mit 10000 Kyatt bestecht fährt er einfach durch. Aufpassen müsst ihr dann nur an den großen Pagoden, denn dort werden die Tickets kontrolliert)
Unterkunft
Pyinsa Rupa Guesthouse – sehr sauber und gutes Frühstück (Samosas und wahlweise Rührei, Spiegelei, Omlett mit burmesischem Reis oder Marmelade und Toast)
Preis pro 3-Bett-Zimmer mit Frühstück: 35$ (Klimaanlage und Ventilator)
Sehenswürdigkeiten
Voller Tatendrang und Abenteuerlust kamen wir in Bagan an. Nach einem kurzen Nickerchen aufgrund der doch sehr langen Busfahrt, starteten wir unsere Entdeckungstour. Nun stehst du da vor deinem guesthouse und machst dir doch zum ersten Mal Gedanken darüber wie du denn am besten ein 40km² großes Gelände mit alten Pagoden erkunden sollst. Zu Fuß? Wohl kaum. Also entschlossen wir uns zunächst einmal Fahrräder zu leihen. Für 1000Kyatt bekommt man ein recht annehmbares Fahrrad, wenn auch ohne Gangschaltung. Diese wurde nach kurzer Zeit auch schmerzlich vermisst, denn es ging doch hin und wieder mal ein bisschen bergauf. Auch die Hitze machte uns sehr zu schaffen, denn Bagan ist wohl die heißeste und trockenste Gegend Myanmars. Doch die Schönheit der Gegend und die geheimnisvollen und teilweise verwunschenen alten Pagoden entschädigten die Quälerei um ein Tausendfaches. Eine Empfehlung von mir: fahrt nicht sofort zu den großen, touristischen Pagoden sondern fangt erst mal klein an. Ihr werdet erstaunt sein wie faszinierend die alten Gemäuer Bagans abseits der Touristenmassen sein können. Teilweise waren wir ganz allein an, in und auf Pagoden und hatten einen grandiosen Blick bis hinüber zum Ayeyarwady-Fluss. Abends jedoch fielen wir tot ins Bett, sodass wir beschlossen uns für den nächsten Tag E-Bikes zu mieten.
Unser eins stellt sich unter E-Bikes natürlich ein Fahrrad mit Elektromotor vor – aber weit gefehlt. In Bagan sind das ganz normale Roller, die mit einem Elektromotor betrieben werden. Dies hat einen ganz einfachen Grund: in Bagan dürfen nämlich nur einheimische mit Benzinmotoren durch die Gegend düsen – vermutlich wegen des Lärmes. Kostenpunkt: zwischen 10000 und 12000 Kyatt pro Tag pro E-Bike (2-Sitzer).
Sonnenaufgang über Bagan:
Sonnenuntergang über Bagan:
In einer der großen Pagoden:
Must do
Pagoden erkunden, Essen bei Myo Myo, Sunset auf der Sunsetpagoda, früh genug zum Sunrise und die Ballons aufsteigen sehen
Essen
Myo Myo: sehr leckeres einheimisches Essen. Man bekommt zig Schälchen mit unterschiedlichen Currys und Gemüse auf den Tisch gestellt und bezahlt nur die Schälchen, die man isst. Dazu gibt’s Reis. Für ca. 2500Kyatt wird man gut satt.
Bitte lasst die Finger von den Europäischen Restaurants, die taugen wirklich nichts und sind nur schweineteuer.
Witzigstes Erlebnis
Eines Abends gingen wir in ein Restaurant essen. Es gab alles was das Touristenherz vermeintlich begehrt. Ich bestellte mir einen Cheeseburger, schließlich hatte ich ja jetzt schon eine halbe Ewigkeit jeden Tag Reis zu mir genommen. Der Burger kam und sah so aus: untere Brötchenhälfte, Salatblatt, Käsescheibe, Obere Brötchenhälfte. Auf meine Frage wo denn der Burger sei waren die armen Burmesen total irritiert und versuchten mir höflich zu erklären, dass der Käse den Burger darstellt – es war eben ein CHEESEburger. Nunja – satt bin ich nicht geworden aber wenigstens hatten wir was zu schmunzeln.
Chaungtha
Anreise (von Bagan aus)
Nachtbus von Bagan nach Yangon: 18500 Kyat p.P.
Taxi von einem Busterminal zum Nächsten: 5000 Kyat p.P.
Bus von Yangon nach Pathein: 6000 Kyat p.P.
Taxi zum nächsten Bus in Pathein: 1000 Kyat p.P.
Bus von Pathein nach Chaungtha: 5000 Kyat p.P.
Fähre über den Fluss (Brücke wurde renoviert): 1000 Kyat für 3 Personen
Taxi von der Fähre zum Hotel: 2000 Kyat p.P.
Wen diese Gurkerei jetzt abschreckt: keine Angst, es gibt auch einen Direktbus. Den sollte man aber möglichst einen Tag vorher buchen, was uns leider nicht möglich war. Auch für uns war es ein kleiner Schock als wir erfuhren, dass der direkte Bus bereits ausgebucht ist und wir eine kleine Odyssee vor uns haben werden. Vor allem da zwei von uns bereits im Nachtbus nach Yangon von einem herrlichen Anfall von Brechdurchfall überrascht wurden. Aber richtige backpacker lieben das Abenteuer – so auch wir. Und am Ende wurden wir mit einem wundervollen Strand belohnt.
Unterkunft
Shwe Ya Minn Guesthouse – nettes kleines Guesthouse, nicht direkt am Strand gelegen, aber man braucht nur 3min zu Fuß bis man ins Meer hüpfen kann. Leckeres Frühstück mit Pancake, Rührei, Obstteller und Kaffee oder Tee
Preis pro Doppelzimmer: 30$ inkl. Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Hier steht hauptsächlich relaxen im Vordergrund. Es gibt einen Tempel und man kann einen Roller mieten und die Gegend erkunden. Viele Straßen gibt es allerdings nicht. Der Strand und das wundervolle Wasser genügen allerdings vollkommen, vor allem nach einigen anstrengenden Wochen des Reisens.
Pferde werden in Zebras verwandelt:
Chaungtha Beach:
Must do
Bereits bei Ankunft in unserem Hotel lernten wir den taubstummen Moses und seinen Sohn kennen. Er bietet Tagestouren auf seinem eigenen kleinen Boot an – die Schnorcheltour lohnt sich sehr und auch die Mangroventour soll wahnsinnig toll sein. Wir buchten ihn für einen Tag – für 3 Personen kostet die Tagestour zum Schnorcheln und Speerfischen 60000 Kyatt zzgl. dem Transport zum Boot (500 Kyatt p.P. auf einem Motorbike eines Einheimischen). Auch wenn ihr jetzt zunächst einmal stutzt: Er ist taubstumm? Wie soll das funktionieren? – Selbst wenn sein Sohn nicht zum Übersetzen dabei ist klappt das alles wunderbar und ist, wie doch so oft beim Reisen, ein wundervolles Abenteuer und wirklich eine Erfahrung wert. Wir fingen drei Lobster und einige Fische und hatten jede Menge Zeit zum Baden und Schnorcheln. Gegen Nachmittag fuhren wir in Moses Dorf wo uns seine Frau Essen zubereitete. Es gab Fisch, Lobster, Gemüse und Reis – das war eines der leckersten Essen, die ich bisher in Myanmar gegessen habe.
Moses’ Dorf
Moses’ Haus mit Dorflädchen
Unsere Ausbeute – 3 Lobster (plus 3 Fische):
Burmesen sind ein sonnenscheues Volk – sonnengebräunte Haut ist ein Zeichen von Armut, denn nur der arme Mann muss der Sonne ausgesetzt auf dem Feld arbeiten. Daher sind die Strände in Myanmar tagsüber relativ verlassen. Erst gegen 16 Uhr, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint, kommen die einheimischen Urlauber aus ihren Bungalows um zu Baden und vor allem um zu Feiern. Sehr zu empfehlen ist daher der südliche Zipfel des Chaungtha Beaches, an dem beinahe jeden Abend Partys stattfinden.
Essen
Mit dem Essen habe ich mir in Chaungtha recht schwer getan, da es kaum einheimisches Essen sondern viel Chinesisch gab. Das Restaurant vom Shwe Hin Tha Hotel (am nördlichen Zipfel des Strandes) jedoch hat recht gutes Essen.
Auch das zu unserem Hotel gehörige Restaurant kann ich größtenteils empfehlen, doch auch hier hab ich den einen oder anderen „Griff ins K..“ gehabt.
Yangon
Anreise
Bus von Chaungtha: 9000 Kyatt p.P. (fährt zwei Mal pro Tag: 6am und 10am)
Unterkunft
Backpackers Bed and Breakfast – sauberes kleines Hostel über zwei Etagen. Wahlweise Burmesisches oder Europäisches Frühstück. Super nettes und hilfsbereites Personal.
Preis pro Nacht: 12€ p.P. im 4-Bett-Dorm inkl. Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Bogyoke Market: Hier gibt es alles was das Herz begehrt und vor allem alles was ein backpacker so überhaupt nicht braucht – außer natürlich den Souvenirs. Zahlreiche Einheimische tingeln hier durch die Gänge und suchen Stoffe, Kleidung, Hygieneartigel, Deko und vieles, vieles mehr aus. Hier kann man sich – zumindest abseits des Hauptmarktes – wie im echten Myanmar fühlen.
Circular Train Tour: Für nur 200 Kyatt p.P. fährt man ca. 3 Stunden lang in durch die Stadt und kommt am Ende wieder dort an wo man eingestiegen ist. Vorbei an Häusern, Hütten und Industriegebieten geht es hinaus aus der Großstadt. Man fährt an Reisfeldern und Bauern vorbei, sieht Kuhherden und Wasserbüffel, bevor es wieder zurück in die lebhafte Welt Yangons geht. An den zahlreichen Bahnhöfen entlang des Weges verkaufen Frauen und Kinder selbstgekochtes Essen, auch die Verkäufer, die in den Zug steigen und ihre gekochten Wachteleier, Äpfel, Bananen und vieles mehr verkaufen, haben einige Leckereien dabei, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Traut euch!!!
Shwedagon Pagoda: 8000 Kyatt p.P. Eintritt klingt zunächst einmal recht viel. Jedoch wird dafür auch unglaublich viel geboten! Gegen 15 Uhr ist die beste Zeit die Pagode zu besuchen, denn so könnt ihr sie bei Tag, bei Sonnenuntergang und bei Nacht erleben. Habt Geduld und beobachtet, wie sich die Farben an diesem magischen Ort mit dem Wandern der Sonne verändern. Wahnsinn!
China Town: Hier gibt es leckeres, günstiges Streetfood. Die 19. Straße ist in Yangon eine Adresse für jedermann. Sowohl Touristen als auch Einheimische kommen hier zum Essen her. Es gibt alles was das Herz begehrt. Vor allem aber die Grillrestaurants sind eine begehrte Adresse. Hier nimmt man sich ein Körbchen, legt hinein was man gerne gegrillt hätte und dann wird alles frisch zubereitet. Super lecker.
Must do
Eine citytour mit Zaw Hein lohnt sich sehr. Er ist einer der wenigen Guides in Myanmar, der sehr gut Englisch spricht. Er ist unglaublich hilfsbereit und organisiert euch alles was ihr wollt. Auch Touren nach Bago, Hpa An und zum Golden Rock sind möglich.
Hier seine Kontaktdaten:
E-Mail: zhein.365@gmail.com
Telefon: 00959 503 9504
Er antwortet in der Regel sehr schnell und die Kommunikation funktioniert per Mail wunderbar.
Bago
Anreise
Die Anreise nach Bago gestaltet sich recht einfach. Entweder fahrt ihr mit dem Bus, dem Zug oder sucht euch einen Fahrer. Ich habe eine Tour nach Bago mit Zaw Hein gemacht und bin dann dort geblieben um am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Hpa An zu fahren.
Unterkunft
Die Hotelsuche in Bago beschränkt sich auf drei guesthouses. Alle drei sind vom niedrigsten Standart und daher auch, zumindest für burmesische Verhältnisse, relativ günstig.
Emperor Hotel – wie alle Unterkünfte in Bago ist auch dieses Hotel relativ schäbig. Zwar hatten wir eine Klimaanlage, jedoch funktionierte sie nicht richtig. Sehr kalt oder sehr heiß waren die zwei Optionen.
Preis pro Nacht: 16$ pro Doppelzimmer ohne Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Vier Buddhas: Sie sitzen Rücken an Rücken – jeder schaut in eine Himmelsrichtung. Riesige Buddhas aus Gold und Farbe. Absolut faszinierend.
Reclining Buddha: Der große liegende Buddha ist überwältigend. Unter seinem Dach wirkt er größer als der goldene liegende Buddha in Bangkok. Ob er das tatsächlich ist – keine Ahnung.
Palast: Es gibt noch einen großen Palast, den man sich auch anschauen kann. Hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen.
Giant Snake: Eine Riesenschlange in einem Kloster – vermutlich nicht jedermanns Sache aber doch ganz lustig anzusehen. Sie wird verehrt – warum? Findets raus 😉
Pagoden gibt’s noch einige, falls jemand ein Fan davon ist – ich für meinen Teil muss zugeben, dass ich irgendwann genug davon hatte.
Von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kommt man am besten indem man sich ein Fahrrad leiht oder eben einen Fahrer hat – Zaw Hein war für mich da auch wirklicher Luxus, sowas gönnt man sich nicht jeden Tag.
Hpa An
Anreise
Bus von Bago: 8000 Kyatt p.P.
Unterkunft
Es gibt zwei gängige Backpackerhostels in Hpa An: Das Soe Brother guesthouse und das Parami Motel – beide sind nicht die schickesten Unterkünfte, haben aber doch einen gewisses burmesisches Flair. Preislich sind beide in etwa gleich.
Parami Motel – in einer Seitenstraße gelegen ist es nachts relativ ruhig. Zu Fuß gelangt man überall innerhalb weniger Minuten hin. Der Busbahnhof liegt um die Ecke.
Preis pro Nacht: 12$ pro Doppelzimmer ohne Frühstück
Sehenswürdigkeiten
Die Gegend um Hpa An ist flaches Land aus dem an vielen Stellen Berge empor ragen, in denen sich zahlreiche Höhlen befinden. Diese Höhlen kann man sich entweder auf eigene Faust mit dem Roller/Motorrad anschauen oder man bucht eine Tour im Soe Brother Guesthouse. Hierfür muss man nicht unbedingt Gast sein. Pro Person kostet eine Tagestour von 9-17Uhr in einem TukTuk zwischen 5000 und 8000 Kyatt. Der Preis hängt davon ab mit wie vielen Personen die Fahrzeuge beladen werden können. Folgende Höhlen werden besichtigt:
Yathae Ryan Cave: der erste Stopp ist eine Höhle zu der man einige Stufen hinauf steigen muss. Von dort hat man einen schönen Blick über die Landschaft und kann sich im inneren einige schöne goldene Buddhafiguren anschauen.
Kawt-Guan Cave: die Höhle ist zwar nicht sehr groß, hat es aber in sich. In die Höhlendecke und auch an die Wände sind Buddhafiguren gemeiselt. (kostet zusätzlich 3000Kyatt Eintritt)
Kyauk ka lot Tempel: ein Tempel auf einem Felsen mitten in einem See. Über eine Brücke gelangt man auf die kleine Insel und kann so den Tempel besichtigen.
Lumbini Garden: ein Garten voller Buddha-Figuren. Schön anzusehen, wenn auch leider etwas ungepflegt.
Saddan Cave: die größte Höhle ist nichts für Menschen, die sehr schlecht zu Fuß sind. Über unebenen Steinboden durchwandert man die Höhle bis man auf der anderen Seite des Berges wieder heraus kommt. Dort steigt man in ein Boot und fährt zurück zum Eingang – vergesst nicht Geld mitzunehmen, denn die Boote kosten etwa 1000Kyatt pro Person.
Kawt Ka Thaung Cave: kleine Höhle mit vielen Buddhas und einem sehr engen Höhlengang in einen kleinen Gebetsraum.
Essen
Gegenüber des Parami Motels liegt ein kleines Straßenrestaurant mit einer kleinen Speisekarte. Auf Plastikstühlen kann man einheimische und auch chinesische Gerichte genießen. Besonders zu empfehlen sind die Dumplings (ähnlich wie Maultaschen – gibt es gebraten und in einer Art Brühe) und die Shan-Noodle-Soup, welche sich auch hervorragend als Frühstück eignet.
Über Land von Myanmar nach Thailand
Abschließend möchte ich noch kurz etwas über die Ausreise aus Myanmar erzählen. Nicht wie angenommen ist die Straße bis zur Grenze nach Thailand lebensgefährlich sondern überraschenderweise wurde sie erst vor kurzem ausgebaut. Die Fahrt ist also eher unspektakulär, die Landschaft dafür umso schöner. Vorbei an kleinen Dörfern, Feldern und Urwald ging es mit einem Taxi bis nach Myawaddy, die Grenzstadt Myanmars. Dort ging es fußläufig bis zum Grenzposten, der Pass wurde gescannt, Ausreiseformulare ausgefüllt und dann gings los über die Brücke nach Thailand. In Mae Sot angekommen gab es ein Einreiseformular auszufüllen, ein neuer Stempel wurde in den Pass gemacht und schon war ich wieder in Thailand. Hello again. Alles lief super einfach und unkompliziert ab. Selbst ein Mitreisender, der aufgrund von Krankheit sein Visum um einige Tage überziehen musste hatte keine Probleme mit der Ausreise, er musste nur etwas Strafe zahlen.
Sollte Interesse an mehr Bildern bestehen lade ich gerne noch welche hoch. Aufgrund des geringen Speicherplatzes gibts zunächst mal nur ein paar.